Zwei Volutenkratere im antiken Stil

Terrakottafabrik L. Hjorth, Rønne (Bornholm)/Dänemark. Um 1865/70. Gebrannter roter Ton, Lackmalerei in Schwarz, wenig Weiß und Rot. H. 38,5 cm, B. 18 cm. Unter dem Fuß Preßstempel L. Hjorth, Modellnr. 56. Zwei in der Form gleiche Gegenstücke, an den Frontseiten schwarzfigurige Darstellungen: a) Zeus als Adler mit Ganymed und Amor; b) Zwei Spinnende Eroten. Als Dekormotive Mäanderband und Palmettenornament. - Die Kratere sind eine Mischform aus unteritalisch-apulischem Volutenkrater und Amphora des 4. Jh. v. Chr. und zeigen, dass es den Herstellern "antiker Gefäße" im 19. Jh. weniger auf Kopien konkreter Vorbilder ankam als vielmehr auf ästhetisch wirkungsvolle Schöpfungen im Stile der Antike. - Ausstellungen: Die Kratere waren zu sehen in der Ausst. Hohe Kunst zwischen Biedermeier und Jugendstil: Historismus in Hamburg und Norddeutschland. Museum für Kunst und Gewerbe, Hamburg, 1977 - Literatur: Ausstellungskatalog: Hohe Kunst zwischen Biedermeier und Jugendstil: Historismus in Hamburg und Norddeutschland. MKG Hamburg, 1977, Seite 227/228, Kat. Nr. 383 mit Abb.