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Die büßende Maria Magdalena

Guido Reni (Bologna 1575 - Bologna 1642), Schule


Die büßende Maria Magdalena

Lot-Nr. 25


Öl/Lw., 129 x 94,5 cm, min. rest., doubl. - Gutachten: Es liegen mehrere schriftliche Aussagen vor. Nach Einschätzung von Dr. Emilio Negro und Dr. Nicosetta Roio, 25.01.12, handelt es sich um ein eigenhändiges Werk Renis. Prof. Eduard Safarik hält das Gemälde für eine wahrscheinlich in der Werkstatt entstandene Arbeit, während andere Experten für die Malerei des römisch-bolognesischen Hochbarock (Prof. Massimo Pulini, Prof. Erich Schleier, Prof. Herwarth Roettgen) das Gemälde als höchst qualitätvolle Arbeit eines Schülers qualifizieren, der hier, eventuell schon gegen Ende des 17. Jhs., eine Arbeit Renis variierte. Offensichtlich handelt es sich nicht einfach um eine Kopie. Als möglicher Autor wurde Gian Gioseffo del Sole vorgeschlagen. Dazu passt, dass durch eine Farbanalyse im Bereich des Himmels ein Pigment nachgewiesen wurde, das erst um 1700 in Gebrauch kam. Dies könnte allerdings auch Retuschen geschuldet sein. Die Magdalena ist eine sehr qualitätvolle Variante von Renis Gemälde, dass sich ehemals in der Sammlung Barberini, dann Almagia befand. Es zählt zu den Hauptwerken des klassisch-bolognesischen Barock. - Das Thema der büßenden Magdalena war im Zeitalter der katholischen Reform im 17. Jh. besonders populär. Als Darstellung der Buße zeigte es, daß die katholische Kirche im Gegensatz zu den Kirchen der Reformation an der Siebenzahl der Sakramente festhielt. - Einer der bedeutendsten Maler des italienischen Barock, lernte zusammen mit F. Albani u. Domenichino in der Werkstatt des D. Calvaert, gegen 1595 wechselten alle drei an L. Carraccis "Accademia degli Incamminati", 1601 folgte er A. Carracci nach Rom, wo er unter der Protektion der Borghese-Familie zu einem der führenden Maler aufstieg, nach kurzem Aufenthalt in Neapel kehrte er nach Bologna zurück, wo er die maßgeblichen Auftraggeber für sich gewinnen konnte. Sein Stil, der Einflüsse der Caracci, aber auch Raffaels u. Caravaggios aufnahm, wurde den verschiedensten bildnerischen Aufgaben gerecht. - Mus.: Paris (Louvre), London (Nat. Gall.), Rom (Vatikan), Madrid (Prado), Mailand (Brera), Wien (Kunsthist. Mus.) u.a. - Lit.: Thieme-Becker, Bénézit u.a.

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Guido Reni: Die büßende Maria Magdalena


Guido Reni (Bologna 1575 - Bologna 1642), Schule

Die büßende Maria Magdalena

Lot-Nr. 25

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Öl/Lw., 129 x 94,5 cm, min. rest., doubl. - Gutachten: Es liegen mehrere schriftliche Aussagen vor. Nach Einschätzung von Dr. Emilio Negro und Dr. Nicosetta Roio, 25.01.12, handelt es sich um ein eigenhändiges Werk Renis. Prof. Eduard Safarik hält das Gemälde für eine wahrscheinlich in der Werkstatt entstandene Arbeit, während andere Experten für die Malerei des römisch-bolognesischen Hochbarock (Prof. Massimo Pulini, Prof. Erich Schleier, Prof. Herwarth Roettgen) das Gemälde als höchst qualitätvolle Arbeit eines Schülers qualifizieren, der hier, eventuell schon gegen Ende des 17. Jhs., eine Arbeit Renis variierte. Offensichtlich handelt es sich nicht einfach um eine Kopie. Als möglicher Autor wurde Gian Gioseffo del Sole vorgeschlagen. Dazu passt, dass durch eine Farbanalyse im Bereich des Himmels ein Pigment nachgewiesen wurde, das erst um 1700 in Gebrauch kam. Dies könnte allerdings auch Retuschen geschuldet sein. Die Magdalena ist eine sehr qualitätvolle Variante von Renis Gemälde, dass sich ehemals in der Sammlung Barberini, dann Almagia befand. Es zählt zu den Hauptwerken des klassisch-bolognesischen Barock. - Das Thema der büßenden Magdalena war im Zeitalter der katholischen Reform im 17. Jh. besonders populär. Als Darstellung der Buße zeigte es, daß die katholische Kirche im Gegensatz zu den Kirchen der Reformation an der Siebenzahl der Sakramente festhielt. - Einer der bedeutendsten Maler des italienischen Barock, lernte zusammen mit F. Albani u. Domenichino in der Werkstatt des D. Calvaert, gegen 1595 wechselten alle drei an L. Carraccis "Accademia degli Incamminati", 1601 folgte er A. Carracci nach Rom, wo er unter der Protektion der Borghese-Familie zu einem der führenden Maler aufstieg, nach kurzem Aufenthalt in Neapel kehrte er nach Bologna zurück, wo er die maßgeblichen Auftraggeber für sich gewinnen konnte. Sein Stil, der Einflüsse der Caracci, aber auch Raffaels u. Caravaggios aufnahm, wurde den verschiedensten bildnerischen Aufgaben gerecht. - Mus.: Paris (Louvre), London (Nat. Gall.), Rom (Vatikan), Madrid (Prado), Mailand (Brera), Wien (Kunsthist. Mus.) u.a. - Lit.: Thieme-Becker, Bénézit u.a.

Die büßende Maria Magdalena
Die büßende Maria Magdalena