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189

Bronze-Skulptur 'Schauende'

Fritz Klimsch (Frankfurt/M. 1870 - Saig 1960)


Lot-Nr. 927


Guss wohl von 1994. Bronze, poliert, Boden verschlossen, H. 32 cm, auf dem Boden bez. 'Klimsch'. Guss vermutlich Ernst Strassacker, Süssen. - 1994 gab der Sohn von Fritz Klimsch, Reinhold Klimsch, eine Sonderanfertigung dieser Skulptur bei der Gießerei Strassacker in Auftrag (Auftragsbestätigung und Foto liegen vor). Nach mündlicher Bestätigung der Ehefrau des Auftraggebers befindet sich die Skulptur nicht mehr im Besitz der Familie. Es handelt sich somit höchstwahrscheinlich bei der vorliegenden Skulptur um diese Einzelanfertigung von 1994. - Ursprünglich wurde die Skulptur 1932 von Klimsch im Auftrag von Carl Duisburg, Generaldirektor der Bayer-Werke und bedeutender Mäzen für Kunst und Wissenschaft, für das neue Freibad in Leverkusen als überlebensgroße Bronze-Skulptur geschaffen. Für ihr Antlitz idealisierte er das Gesicht des Mädchens Dorothea Anger, das er später auch im Porträt festhielt. Nach Auskunft der Gießerei Strassacker entstanden 1949 erste Ausformungen der 'Schauenden' in kleinerer Größe, bei der im Gegensatz zur 'Kleinen Schauenden' von 1936 der Durchblick unter dem Kinn geöffnet ist. - Vgl. WVZ Braun.: hier nur 'Schauende' 161(überlebensgroße Bronze) und 'Kleine Schauende' 180. - Fritz Klimsch zählt zu den herausragendsten Bildhauern des 20. Jahrhunderts in Deutschland. Er besuchte 1886-94 die Berliner Akademie und war Schüler von Fritz Schaper. 1898 wurde er Mitbegründer und Vorstandsmitglied der Berliner Sezession und erhielt 1921 eine Professur an der Hochschule für Bildende Künste in Charlottenburg. Nach 1945 ließ sich K. nach einem Zwischenaufenthalt in Salzburg in Saig bei Freiburg nieder. Künstlerisch geprägt wurde K. durch Studienreisen nach Italien und Griechenland. Sein umfangreiches Oeuvre umfasst Denkmäler, Porträts und Einzelfiguren. Klimsch machte vor allem die nackte weibliche Idealfigur zum Hauptthema seiner Kunst, etwa die 'Kauernde' von 1913, 'Badende' von 1918, die 'Versonnene' von 1923.. - Lit.: Vollmer, Braun, H.: Fritz Klimsch. Eine Dokumentation, Köln, 1991.

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Fritz Klimsch: Bronze-Skulptur 'Schauende'


Fritz Klimsch (Frankfurt/M. 1870 - Saig 1960)

Bronze-Skulptur 'Schauende'

Lot-Nr. 927

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Guss wohl von 1994. Bronze, poliert, Boden verschlossen, H. 32 cm, auf dem Boden bez. 'Klimsch'. Guss vermutlich Ernst Strassacker, Süssen. - 1994 gab der Sohn von Fritz Klimsch, Reinhold Klimsch, eine Sonderanfertigung dieser Skulptur bei der Gießerei Strassacker in Auftrag (Auftragsbestätigung und Foto liegen vor). Nach mündlicher Bestätigung der Ehefrau des Auftraggebers befindet sich die Skulptur nicht mehr im Besitz der Familie. Es handelt sich somit höchstwahrscheinlich bei der vorliegenden Skulptur um diese Einzelanfertigung von 1994. - Ursprünglich wurde die Skulptur 1932 von Klimsch im Auftrag von Carl Duisburg, Generaldirektor der Bayer-Werke und bedeutender Mäzen für Kunst und Wissenschaft, für das neue Freibad in Leverkusen als überlebensgroße Bronze-Skulptur geschaffen. Für ihr Antlitz idealisierte er das Gesicht des Mädchens Dorothea Anger, das er später auch im Porträt festhielt. Nach Auskunft der Gießerei Strassacker entstanden 1949 erste Ausformungen der 'Schauenden' in kleinerer Größe, bei der im Gegensatz zur 'Kleinen Schauenden' von 1936 der Durchblick unter dem Kinn geöffnet ist. - Vgl. WVZ Braun.: hier nur 'Schauende' 161(überlebensgroße Bronze) und 'Kleine Schauende' 180. - Fritz Klimsch zählt zu den herausragendsten Bildhauern des 20. Jahrhunderts in Deutschland. Er besuchte 1886-94 die Berliner Akademie und war Schüler von Fritz Schaper. 1898 wurde er Mitbegründer und Vorstandsmitglied der Berliner Sezession und erhielt 1921 eine Professur an der Hochschule für Bildende Künste in Charlottenburg. Nach 1945 ließ sich K. nach einem Zwischenaufenthalt in Salzburg in Saig bei Freiburg nieder. Künstlerisch geprägt wurde K. durch Studienreisen nach Italien und Griechenland. Sein umfangreiches Oeuvre umfasst Denkmäler, Porträts und Einzelfiguren. Klimsch machte vor allem die nackte weibliche Idealfigur zum Hauptthema seiner Kunst, etwa die 'Kauernde' von 1913, 'Badende' von 1918, die 'Versonnene' von 1923.. - Lit.: Vollmer, Braun, H.: Fritz Klimsch. Eine Dokumentation, Köln, 1991.

Bronze-Skulptur 'Schauende'