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Sitzender Akt

Franz Nölken (Hamburg 1884 - La Capelle 1918)


Sitzender Akt

Lot-Nr. 7


Um 1914. Öl/Lw. 100 x 81 cm. Verstreute Retuschen. In Nölkens schönem Akt aus seinem Spätwerk sind die Eindrücke seiner wiederholten Frankreich-Aufenhalte fruchtbar verarbeitet. Er lässt sein Modell eine Pose mit malerisch teilweise schwierig darzustellenden Verkürzungen einnehmen. Die Beleuchtungssituation ist zudem eine Herausforderung für die Darstellung von hellen und dunklen Partien und unterschiedlicher Lokalfarben. Es gelingt N., den Pinselduktus Cézannes und die farbliche Harmonik Matisses zu eine harmonischen und eigenständigen Synthese zu führen. Charakteristisch sind zudem die der Kontur spielerisch folgenden Umrisslinien, die auch für Künstler der Hamburgischen Sezession typisch werden sollten. - Gutachten: Friederike Weimar, Hamburg 2018, bestätigt die Authentizität - Provenienz: Kunsthandel Hamburg; seitdem Hamburger Privatsammlung - N. ist einer der wichtigsten Künstlerrepräsentanten der anbrechenden Moderne in Hamburg von weit überregionalem Rang. Er war ab 1900 zusammen mit F. Ahlers-Hestermann Schüler von A. Siebelist. 1904 trat er dem Hamburgischen Künstlerclub bei, 1907 wurde er auf Vorschlag von K. Schmidt-Rottluff kurzzeitig Mitglied der 'Brücke'. Nach einer Ausstellung mit den Brücke-Künstlern in Dresden 1909 ging er gemeinsam mit F. Ahlers-Hestermann und W. Rosam nach Paris, um Unterricht bei H. Matisse zu nehmen. Die Hamburger Sammler E. Rump und O. Troplowitz, der Besitzer von Beiersdorf, erkannten früh sein Talent und förderten ihn; der Komponist M. Reger gehörte zu seinen Freunden. N.s malerisches Oeuvre wurzelt im Naturalismus und nahm später Einflüsse des französischen Neoimpressionismus' sowie seines Lehrers Matisse auf. Mus.: Hamburg (Kunsthalle), Berlin (Brücke Museum), Schleswig (SHLM) u.a. Lit.: Thieme-Becker, Vollmer, Rump, Der Neue Rump, C. Meyer-Tönnesmann: Der Hamburgische Künstlerclub von 1897, Kat. Galerie Herold mit WVZ von C. Meyer-Tönnesmann 1984 u.a.

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Franz Nölken: Sitzender Akt


Franz Nölken (Hamburg 1884 - La Capelle 1918)

Sitzender Akt

Lot-Nr. 7

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Um 1914. Öl/Lw. 100 x 81 cm. Verstreute Retuschen. In Nölkens schönem Akt aus seinem Spätwerk sind die Eindrücke seiner wiederholten Frankreich-Aufenhalte fruchtbar verarbeitet. Er lässt sein Modell eine Pose mit malerisch teilweise schwierig darzustellenden Verkürzungen einnehmen. Die Beleuchtungssituation ist zudem eine Herausforderung für die Darstellung von hellen und dunklen Partien und unterschiedlicher Lokalfarben. Es gelingt N., den Pinselduktus Cézannes und die farbliche Harmonik Matisses zu eine harmonischen und eigenständigen Synthese zu führen. Charakteristisch sind zudem die der Kontur spielerisch folgenden Umrisslinien, die auch für Künstler der Hamburgischen Sezession typisch werden sollten. - Gutachten: Friederike Weimar, Hamburg 2018, bestätigt die Authentizität - Provenienz: Kunsthandel Hamburg; seitdem Hamburger Privatsammlung - N. ist einer der wichtigsten Künstlerrepräsentanten der anbrechenden Moderne in Hamburg von weit überregionalem Rang. Er war ab 1900 zusammen mit F. Ahlers-Hestermann Schüler von A. Siebelist. 1904 trat er dem Hamburgischen Künstlerclub bei, 1907 wurde er auf Vorschlag von K. Schmidt-Rottluff kurzzeitig Mitglied der 'Brücke'. Nach einer Ausstellung mit den Brücke-Künstlern in Dresden 1909 ging er gemeinsam mit F. Ahlers-Hestermann und W. Rosam nach Paris, um Unterricht bei H. Matisse zu nehmen. Die Hamburger Sammler E. Rump und O. Troplowitz, der Besitzer von Beiersdorf, erkannten früh sein Talent und förderten ihn; der Komponist M. Reger gehörte zu seinen Freunden. N.s malerisches Oeuvre wurzelt im Naturalismus und nahm später Einflüsse des französischen Neoimpressionismus' sowie seines Lehrers Matisse auf. Mus.: Hamburg (Kunsthalle), Berlin (Brücke Museum), Schleswig (SHLM) u.a. Lit.: Thieme-Becker, Vollmer, Rump, Der Neue Rump, C. Meyer-Tönnesmann: Der Hamburgische Künstlerclub von 1897, Kat. Galerie Herold mit WVZ von C. Meyer-Tönnesmann 1984 u.a.

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